Ein kleines, frühes Kapitel der Trauer habe ich gerade abgeschlossen: die Kondolenz-Korrespondenz. Aus vielen Richtungen hat meine Schwiegereltern und mich Post erreicht. Manche davon überraschend, vor allem die Zeitungsanzeige und ein Post auf Facebook haben Menschen einbezogen, die zuletzt vielleicht nicht mehr im Blickfeld waren. Bei manchen war ich angenehm über die Anteilnahme überrascht. Insgesamt ging mir das Ritual aber an die Nieren. Denn allzu floskelhafte Karten sind mir aufgestoßen, die einfühlsameren haben mich aufgewühlt. Also habe ich den größten Teil der Briefe erstmal liegen gelassen. Gestern dann fühlte ich mich ruhig genug, um noch einmal jeden Brief zur Hand zu nehmen, endlich die Antwortkarten zu verfassen (meist nur ein Satz) und zu  verschicken. Wider Erwarten war es dann doch ein emotionaler Kraftakt. Ich vermute, weil mir jede Karte schwarz auf weiß gesagt hat, dass Johannes tot ist. Wahrscheinlich ist diese Botschaft doch noch nicht ganz bei mir durchgesickert.

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Und noch etwas gehört in diesen Kontext: Die Deutsche Hirntumorhilfe hat gerade unaufgefordert eine Aufstellung mit allen Spendern geschickt, die unserem Geld-statt-Blumen-Aufruf gefolgt sind. In Summe sind es 1195 Euro geworden. Echt stattlich, finde ich! Ein wenig gefreut hat mich auch, dass sich wirklich viele Menschen beteiligt haben, dass sich die Summe vor allem aus kleineren und mittleren Beträgen zusammen setzt. Die Hirntumorhilfe kann es gut brauchen, allein schon für ihren halbjährlichen Infotag, zu dem allein ich sechsmal gereist bin. Tja. Ich sag hiermit mal stellvertretend Danke.