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Irgendwie hat es nichts werden sollen mit Mailand und mir. Tag 3 hatte ich nochmal so richtig nutzen wollen. Der Plan: Ich verlasse vormittags meinen Gastgeber, deponiere meinen Koffer im Hauptbahnhof in der Gepäckaufbewahrung, damit ich dann entspannt zur Expo fahren kann. Abends sollte es dann vom Hauptbahnhof aus mit dem Bus zum Flufhafen gehen. Den Schlüssel zu meinem Zimmer habe ich in der Wohnung gelassen, Tür hinter mir zugezogen – dann gabs kein Zurück mehr.  Kurz darauf der Schock: Die grotesk lange Menschenschlange, die sich da durch den riesigen Mailänder Hauptbahnhof zieht, führt geradewegs zur Gepäckaufbewahrung! Das war’s dann wohl. Schlange frisst Tag.

Erst habe ich noch versucht etwas zu retten. Aber wo verzweifelte Menschen stundenlang anstehen, um ihren Koffer loszuwerden, sind Alternativen rar. An der Expo selbst sollte es angeblich keine geben. In einem schwulen Laden in der Nähe, wo ich abends zuvor war, habe ich den Barkeeper bekniet, doch ein paar Stunden auf mein Köfferchen aufzupassen. Keine Chance. Danach eine Stunde bei Burger King totgeschlagen, nochmal nach der Schlange geschaut – die war kaum verändert. Mehr Kraft für andere Lösungen hatte ich nicht. Also habe ich auch die restlichen Stunden rund um den Bahnhof vertrödelt. Frust pur.